DIE SEDONA-METHODE 

Name: Sedona-Methode 

Synonyme: 

Autor:

Hale Dwoskin erhielt sie von seinem Lehrer Lester Levenson 

Bereich:

Veränderung, Psychotherapie, Gefühle 

Ziel/Wirkung:

Veränderung bzw. Loslassen von Emotionen, aber auch von Gedanken, Überzeugungen, Fantasien. 

Beschreibung:

Die Methode besteht aus vier Fragen:

  1. Kannst Du dieses Gefühl in diesem Moment akzeptieren?
  2. Kannst Du dieses Gefühl jetzt loslassen – nur für diesen Moment?
  3. Würdest Du dieses Gefühl loslassen?
  4. Wann? 

Ablauf/Übung:

Wenn Du Dich gerade jetzt über etwas ärgerst oder Sorgen machst oder zwanghaft nachgrübelst – schließe die Augen, gehe nach innen und denke an diese konkrete Sache, an die Person oder Situation, die Dich frustriert. Fühle, was Du gerade fühlst.

  1. KANNST DU DIESES GEFÜHL IN DIESEM MOMENT AKZEPTIEREN?

Gegen eigene Gefühle kann man nicht gewinnen. Man kann sie nicht unterdrücken, bekämpfen oder sich auszureden. All das funktioniert nicht. Meist wird das unangenehme Gefühl nur noch stärker.

Das Interessante an dieser Frage ist, daß es egal ist, was Du antwortest.

Wichtig ist jedoch, dass Du ehrlich bist – zu Dir selbst. Und, daß Du spontan antwortest, also nicht lange nach der richtigen  Antwort suchst.

Vielleicht ist das Gefühl so stark, daß Du gar nicht anders kannst als es zu akzeptieren. Oder es handelt sich um einen körperlichen Schmerz, und Du weißt, daß Du ihn ertragen mußt. Aber: Du darfst Dich auch weigern, Dein Gefühl zu akzeptieren. Es gibt kein Muss.

  1. UND KÖNNTEST DU DIESES GEFÜHL JETZT LOSLASSEN – NUR FÜR DIESEN MOMENT?

Auch diese Frage ist raffiniert. Du wirst ja nicht aufgefordert, das Gefühl loszulassen. Die Frage zielt vielmehr auf Deine Wahlfreiheit, die Du in diesem Moment hast aber meistens nicht so erlebst.

Wieder spielt es keine Rolle, wie Du antwortest. Nur spontan, ohne langes Nachdenken sollte es sein.

Hierbei ist es wichtig, das wahrgenommene Gefühl wirklich zu spüren. Oft geben  wir uns mit Symbolisierungen oder Konstrukten zufrieden. „Ich habe Stress.“ „Ich ärgere mich.“ Doch ist es leichter, wenn wir zu dem Gefühl die passenden Körperempfindungen dazu spüren und benennen: Hitze im Gesicht, Enge im Hals, Druck auf den Schultern usw. Denn diese Körperempfindungen kannst Du auch leichter loslassen als die diffusen Begriffe Stress, Ärger oder Angst.

Loslassen kannst Du übrigens immer:

Du streitest mit Deinem Partner. Da klingelt das Telefon und Du redest mit normaler Stimme mit dem Anrufer. Du hast den Ärger in diesem Moment losgelassen, um ihn, wenn das Telefongespräch beendet ist, wieder aufzugreifen und weiter zu streiten.

Loslassen geschieht jedoch nicht auf direkten Befehl, auch nicht, wenn wir es selbst sind, die das von uns verlangen: „Lass endlich los!“  Deshalb ist hier der indirekte Weg so wertvoll. Das sanfte Andeuten, daß es einen anderen Weg gibt, der in der Frage „Könntest Du loslassen?“ liegt. Das macht eher den Weg frei zu jener Fähigkeit, die jeder von uns besitzt. 

  1. WÜRDEST DU DIESES GEFÜHL LOSLASSEN?

Wieder ehrlich und spontan antworten.

Diese Frage zielt darauf, was Du willst und nicht darauf, was Du kannst. Denn oft erlebt man ja quälende Gefühle und denkt: „Ich will es los sein, kann aber nicht.”

Und  dann kommt die vierte Frage. 

  1. WANN? WANN WÜRDEST DU ES LOSLASSEN?

Veränderung geschieht nicht, indem Du Dir etwas vormachst. Sei also ehrlich zu Dir selbst und antworte spontan auf diese Frage. Wieder spielt es keine Rolle, was Du antwortest: Jetzt! Gestern! Morgen vielleicht? Nie!!!

Die Frage  bringt Dich ins Hier und Jetzt. Sie lässt ahnen, daß Veränderung möglich ist:  Du kannst auch anders. Du kannst auch loslassen. Wann würdest Du gerne loslassen?

Antwortet man darauf mit „Übermorgen“ oder „Wenn ich mal Zeit dazu habe“, hat man damit schon zugestimmt, daß man loslassen möchte – und kann.

Wenn Du jetzt den Prozess der vier Fragen durchlaufen hast, spürst Du vielleicht jetzt schon eine kleine Veränderung. Aber am besten ist es, sich diese vier Fragen immer wieder zustellen. 

Hilfsmittel: 

4 Frage

Dauer:

15 Minuten 

Schwierigkeiten:

Ehrlichkeit, wirkliche Gefühlsbeschreibung, spontane Antwort 

Schwierigkeitsgrad: 2 

Bemerkungen: 

Die Wirksamkeit der Sedona Methode wurde von der Harvard Medical School und der State University of New York und an vielen anderen Orten untersucht und in Studien und klinischen Tests belegt. Sie
wurde als effizient und sehr einfach in der Anwendung mit herausragenden Ergebnissen beurteilt. Das Geheimnis besteht darin, nicht die Symptome zu kurieren, sondern Emotionen auflösen bzw. loszulassen.

Die Sedona-Methode ist nicht auf Gefühle beschränkt.

Du kannst damit genauso gut unangenehme Gedanken, limitierende Überzeugungen oder bedrängende Phantasien loslassen.

Vermutlich wirkt die Methode auch dann, weil natürlich Gedanken, Einstellungen oder Phantasien auch mit Gefühlen verbunden sind.

Warum funktioniert die Methode, die so simpel klingt?

Sie ermöglicht genau das, was einem, wenn man ein Problem hat, schwer zugänglich ist.

  • Sie bringt Dich in Kontakt zu Dir selbst. 

Charakteristisch für problematische Situationen ist ja, dass man nicht in seiner Mitte ist, sondern in Grübeleien oder Katastrophenszenarien gefangen ist. Die Gefühlslage ist mitunter auch unklar.

  • Sie schafft eine Distanz zum Problem oder dem Gefühl. 

Erstaunlicherweise können wir ja unserem Partner oder einem Freund bei seinen  Problemen oft gut helfen. Wir hören uns das in Ruhe an, fragen vielleicht nach, machen uns ein Bild von der Gesamtsituation. All das ist möglich, weil es nicht unser Problem ist. Weil wir einen großen Abstand dazu haben und aus dieser Distanz klarer sehen. Die vier Fragen können dasselbe bewirken.

  • Sie schafft inneren Raum. 

Haben wir ein Problem, meldet sich meist auch eine strenge Stimme in uns, die erklärt, dass wir selbst schuld sind. Und, daß wir das locker hätten vermeiden können, wenn wir nur anders gehandelt hätten. Und, was wir jetzt unbedingt tun müssen, damit es nicht noch schlimmer wird.

Dieser innere Druck, der sich dadurch aufbaut, ist zusätzlich unangenehm. Aber vor allem: er motiviert uns selten zum Handeln. Stattdessen suchen wir eine Ausrede, warum das schon alles richtig sei, wir aber im Moment nun gerade nicht so handeln können. Die Fragen bei der Sedona-Methode erzeugen keinen Druck, sie fragen nur nach, sie deuten eine mögliche Richtung an, lassen uns aber völlige Freiheit, ob und wann wir in diese Richtung gehen wollen.

  • Sie führt uns in den gegenwärtigen Moment. 

Diesen Weg weisen alle Entspannungsmethoden und Meditationsformen. Auch die Sedona-Methode soll helfen, Ärger und Frustration zu beseitigen, während Du mitten im Leben stehst, während Du gerade darunter leidest.

Veröffentlichungen:

Die Sedona-Methode: Wie Sie sich von emotionalem Ballast befreien und Ihre Wünsche verwirklichen 5 einfache Schritte
von Hale Dwoskin (Autor), Jack Canfield (Vorwort), Isolde Seidel (Übersetzer)

  • Broschiert: 336 Seiten
  • Verlag: VAK; Auflage: 6 (Dezember 2012)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3935767781

Internetlinks: