Abschied nehmen gehört zum Leben und ist immer ein wenig Sterben

Im Leben nehmen wir ständig Abschied: Wir müssen Abschied nehmen von unserer Kindheit, von bestimmten (unbezahlbaren) Wünschen, von der Arbeit (z.B. durch Entlassung, Projektende, Umzug, Pensionierung), von Freunden und lieb gewonnenen Menschen (z.B. Arbeitskollegen, Nachbarn), von bestimmten Gegenständen (z.B. alte Spielsachen, altes Auto, alte Kleidung) oder bestimmten Situationen (z.B. schöner Urlaub).

In Abhängigkeit von der emotionalen Bindung, den damit gesammelten Erlebnissen und deshalb der Bedeutung, erleben Menschen einen Abschied positiv oder negativ.

  • Menschen können mit dem Abschied einen Neuanfang verbinden, die Hoffnung auf Verbesserung der persönlichen Lage. Sie sind offen, freudig erregt, hoffnungsvoll und voller Engagement.
  • Menschen können mit dem Abschied einen Verlust verbinden und damit die Hoffnungslosigkeit und Erwartung der Verschlechterung ihrer Situation. Sie sind eher verzweifelt, mutlos, kraftlos und voller Angst.

Tatsächlich liegen in einem Abschied immer beide Aspekte. Jeder Abschied enthält immer eine Veränderung: Etwas Altes geht zu Ende und etwas Neues tritt an seinen Platz.

Mitunter können wir das Neue deshalb nicht sehen, weil wir noch zu stark auf den Verlust konzentriert sind und das Alte nicht loslassen können,

Wenn ein naher Verwandter gestorben ist oder der geliebter Partner uns verließ, dann spüren und durchleiden wir zunächst nur den Schmerz und sehen nur das, was wir verloren haben.

Dann benötigen wir Menschen genügend Zeit (die Volksweisheit sprich vom „Trauerjahr“), um sich auf die neue Situation einzustellen, den betreffenden Menschen und die mit ihm verbundenen Erwartungen und Wünsche loszulassen, um schließlich den Blick auf die Zukunft zu richten zu können.

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