Stress
von englisch: stress – Beanspruchung
1. Definition Stress
Als Stress bezeichnet man eine psychophysische Alarmreaktion, die sich als gesteigerte Aktivität des vegetativen Nervensystems und der endokrinen Organe äußert. Diese Organsysteme führen zur erhöhten Katecholaminausschüttung, zu erhöhtem Blutdruck und anderen physiologischen Veränderungen.
Stress kann durch verschiedene Reize der Umwelt oder des Organismus selbst hervorgerufen werden, die den Organismus über das physiologische Durchschnittsmaß hinaus belasten.
2. Einteilung Arten von Stress
In der Psychologie wird der Stress nach dem Stressforscher Hans Selyes unterschieden in:
- Eustress: Positiver Stress, beispielsweise wenn man die Geburt eines Kindes erwartet
- Dysstress: Negativer Stress, beispielsweise wenn man geschieden wird.
2.1. Eustress (Synonym: positiver Stress)
2.1.1. Definition
Eustress ist die Art von Stress, welche vom Organismus zwar belastend, jedoch durchaus positiv empfunden werden kann.
2.1.2. Charakteristika
Eustress trägt zur Gesundheit des Organismus bei und befähigt zur Lösung und Bewältigung schwieriger Aufgaben. Im Rahmen einer Adaptionsreaktion versucht der Organismus sich an die als übermächtig, jedoch positiv empfundenen Stressoren (z.B. bevorstehende Hochzeit, „verliebt sein“, Freude auf neuen Job) anzupassen.
2.2. Disstress (Synonym: Dysstress, negativer Stress)
2.2.1. Definition
Disstress ist derjenige Stress, der vom Organismus als unangenehm, bedrohlich oder überfordernd empfunden wird.
2.2.2. Charakteristika
Disstress wird von sogenannten negativen Stressoren hervorgerufen. Die meisten Stressoren werden als Disstress empfunden. Je nach Intensivität und Dauer kann diese Art von Stress physische und psychische Krankheitssymptome hervorrufen.
2.3. Oxidativer Stress
Unter dem oxidativen Stress versteht man eine Stoffwechsellage, die durch eine hohe Konzentration an reaktiven Sauerstoffspezies gekennzeichnet ist.
3. Stressor
3.1. Definition
Als Stressor bezeichnet man in der Psychologie diejenigen Faktoren, die den Organismus in einen Zustand erhöhter Alarmbereitschaft (Stress) versetzen.
Stressoren sind von innen oder außen kommende Anforderungen an den Organismus, die einen physiologischen Spannungszustand erzeugen. Die Bewältigung dieser Spannungszustände ist eine zentrale Aufgabe des Körpers. Gelingt dies gut, so hat das positive Auswirkungen auf den Organismus. Können Spannungszustände nicht bewältigt werden, entsteht eine belastende Situation. Stress an sich hat keine
generell negative Auswirkung auf den Organismus. Erst im Zusammenspiel mit Krankheitserregern, Schadstoffen und körperlichen Schwachstellen folgt eine negative Reaktion. Bei den Stressoren werden
physikalische Stressoren (zB Waffengewalt, Hungersnot), biochemische Stressoren (zB Krankheitserreger, Gifte) und psychosoziale Stressoren unterschieden.
3.2. Formen
In Abhängigkeit ihres Ursprungs können Stressoren in
- endogene Stressoren, die von der betroffenen Person selbst ausgehen (z.B. hohe Selbsterwartung, innerpsychische Spannungen) und
- exogene Stressoren, die von der belebten Umwelt (z.B. hohe Fremderwartung) oder unbelebten Umgebung (z.B. Lärm) an die Person herangetragen werden
differenziert werden.
3.3. Bewertung
Ob ein Stressor als unangenehm wahrgenommen wird, hängt von der kognitiven Bewertung des Stresses als Disstress oder Eustress ab.
4. Behandlung von Stress (Stress-Management)
Stress ist üblicherweise eine kurzzeitige Situation und bedarf nur in schweren Fällen einer Behandlung durch Psychotherapie, insbesondere Verhaltenstherapie.
Ressourcen:
Artikel im Life Coaching Club
Sozialer Stress schwächt Empathie
Artikel auf anderen Websites:
Stimmlich souverän in Stress-Situationen
Kurse:
Bücher:
eBook: Für eine dauerhafte Stressbewältigung