Ein Assessment-Center (AC) (engl. assessment „Beurteilung“) ist das Gremium in einem Personalauswahlverfahren, das unter mehreren Bewerbern diejenigen ermitteln soll, die den Anforderungen eines Unternehmens und einer zu besetzenden Stelle (am besten) entsprechen. Hierzu werden die Bewerber vor verschiedene Probleme gestellt und im Umgang mit diesen bewertet. Das AC kann die Personalabteilung firmenintern stellen, oder es kann durch eine externe Beratungsfirma unterstützt oder vollständig besetzt werden.

Der Methodenmix im AC

  1. Online-Tests:Am Morgen, wenn die Teilnehmer noch voller Energie sind, wird oft ein Wissens- oder Psychologie-Test durchgeführt. In einer Stunde werden dann Themenbereiche wie Sprachkenntnisse, Logik, Allgemeinwissen oder Kreativität überprüft.
  1. Postkorbübung:Multitasking gepaart mit Problembewältigung, so kann diese Übung beschrieben werden. Ziel ist es die richtigen Prioritäten zu setzen. Die Metapher eines E-Mail-Faches oder auch ein altmodischer Postkorbs wird dazu verwendet, in möglichst kurzer Zeit Entscheidungen zu treffen. Was ist wichtiger und was kann später erledigt werden?
  1. Rollenspiel:Zwei oder mehr Teilnehmer müssen sich in bestimmte Situationen versetzen und unter anderem Improvisation unter Beweis stellen. Es kann auch sein, dass ein Coach eine Rolle übernimmt.
  1. Case Studies:Eine unternehmensrealistische Situation wird imitiert und die Teilnehmer müssen versuchen, ein Problem möglichst gemeinschaftlich und bestmöglich zu lösen. Teilweise kann das Problem wirklich gerade präsent sein und so zieht die Organisation aus dem AC gleich praktische Vorteile.
  1. Selbstpräsentation: In die meisten AC ist auch eine kurze Selbstpräsentation integriert. Entweder man muss sich in einer Ausnahmesituation z.B. unter enormen Stress oder in einer großen Runde vor den restlichen Bewerbern präsentieren.
  1. Gruppendiskussion:Wer kann seine Meinung gut zum Ausdruck bringen und dabei noch seine Social Skills unter Beweis stellen? Es gilt nämlich nicht, die andere mit Biegen und Brechen von dem eigenen Standpunkt zu überzeugen, sondern gemeinschaftlich die verschiedenen Sichtweisen in der Runde zu betrachten. Gleichzeitig sollte man sich aber auch nicht unterkriegen lassen. Eine Mischung zwischen Selbstsicherheit, Meinungsstärke und Gruppendynamik ist gefragt.
  1. Schätzung:Logisches Denken und mögliche analytische Herangehensweisen sollen bei Schätzfragen auf die Probe gestellt werden. Diese sind meist so unmöglich formuliert – zum Beispiel Anzahl der Fahrräder in China oder Anzahl der Autos auf den Straßen von Wiens -, dass eine richtige Antwort unmöglich ist. Aber wie jemand an die Schätzung herangeht, soll herausgefunden werden.
  2. Teamarbeit:Einzelkämpfer kommen in heutigen Unternehmen nicht mehr gut davon. Teamwork ist das Schlagwort, das man sich heute nicht mehr leisten kann, bei Seite zu lassen. Daher wird in diversen Übungen versucht herauszufinden: Wer ist das Zugpferd, wer der Mitläufer und wo sind die Harmoniebedürftigen, die versuchen alle in die Entscheidung mit einzubeziehen.
  3. Mittagspause:„Jetzt unterbrechen wir das AC für eine kurze Pause und sie haben eine Stunde Zeit um sich etwas zum Essen zu besorgen.“ Danach folgt der Vorschlag, dass man ein verbilligtes Menü zu einem Gruppenrabatt in einem bestimmten Lokal bekommt, aber die Trainer sind als Tischgäste miteinbegriffen. Hier wird keineswegs zum Verschnaufen eingeladen, sondern die Person genau beobachtet. Wie verhält sie sich, wie redet sie, über was redet sie…

Quelle:http://bewerbung.careesma.at/2012/01/checkliste-assessment-center/

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