Island macht es der ganzen Welt vor
- das Land retten – nicht die Banken
- die bankrotten Banken verstaatlichen und gesundschrumpfen
- auf Kosten der Anleger – nicht auf Kosten der Bevölkerung
- die Bankster inhaftieren – am besten zum Zivildienst verurteilen
- die Währung abwerten – aus dem Euro aussteigen
- Steuererhöhung für die Reichen, nicht für die Armen
- Island diktiert dem IWF die Bedingungen, nicht umgekehrt
- Drei Regierungen wurden gestürzt, weil sie die Banken vertraten
- das Zahlen der Spekulations-Schulden der Banken durch die Bürger wird in drei Volksabstimmungen abgelehnt
- eine neue Verfassung durch die Bürger, ohne Anwälte und Politiker
- nach nur 2-3 Jahren geht es der isländischen Wirtschaft wieder gut
Island will nicht mehr EU-Mitglied werden
Die isländische Regierung setzte am 12.3.2015 die Europäische Union (EU) davon in Kenntnis, daß sie ihren Antrag auf EU-Mitgliedschaft zurückzieht. Island hatte im Juli 2009 die Mitgliedschaft beantragt, nachdem der Finanzkrach in den USA die Banken des Landes verheerend getroffen hatte und die isländische Krone um fast 50% abgewertet werden mußte. Aber die Verhandlungen steckten fest und wurden nach der letzten Wahl im April 2013, mit der das Mitte-Rechts-Bündnis aus Fortschrittspartei und Unabhängigkeitspartei an die Regierung kam, auf Eis gelegt. Außenminister Gunnar BRAGI SVEINSSON schrieb auf seiner Webseite: „Islands Interessen ist außerhalb der Europäischen Union besser gedient.“ Ein Hauptstreitpunkt ist, daß Island die Fangquoten der EU für den Fischfang nicht akzeptieren will, weil seine Volkswirtschaft stark von die Fischerei abhängig ist
http://www.welt.de/politik/ausland/article138354802/Isla
Schon seit der Bankenkrise 2008 verfolgt das kleine Land im Norden einen unabhängigen Kurs, mit dem es
gut gefahren ist. Der isländische Staat weigerte sich damals, die Banken zu retten, und das galt insbesondere für die ausländischen, überwiegend britischen und niederländischen Anleger der Onlinebank ICESAVE, einem Ableger der LANDSBANKI. Als die Regierung auf Druck der EU Anfang 2010 eine Einigung aushandelte, entschied Staatspräsident Olafur RAGNAR GRIMSSON, in einem Referendum das Volk zu befragen, ob es mit der vorgeschlagenen Bankenrettung einverstanden war. Die Ablehnung war überwältigend. Gut ein Jahr später unternahm die Regierung erneut einen Vorstoß, die ausländischen Anleger zu bezahlen, aber Olafur organisierte eine zweite Volksabstimmung, die genauso ausging.
Zwei Jahre später, am 25.1.2015, wurde Olafur in einem Interview mit Stephen COLE von Al Jazeera nach seinem Eindruck der Fortschritte in den letzten Jahren gefragt
Er antwortete: „Wir waren so weise, zu erkennen, daß das auch eine fundamentale soziale und politische Krise war... Wir führten Devisenkontrollen ein, wir ließen die Banken in Konkurs gehen, wir unterstützten die Armen, wir betrieben keine Sparpolitik in dem Ausmaß, wie man es hier in Europa sieht. Und das Endresultat vier Jahre später ist, daß Island sich eines Fortschritts und Aufschwungs erfreut, ganz anders als andere europäische Länder, die unter der Finanzkrise gelitten haben.“
Island ist auch eines der wenigen europäischen Länder mit parlamentarischen Gesetzesinitiativen für eine Glass-Steagall-Bankentrennung.
Die grüne Abgeordnete Alfheidur INGADOTTIR hat bei zwei verschiedenen Gelegenheiten solche Anträge eingebracht, und das Thema bleibt in der Debatte.
Am 6. März 2010 stimmen mehr als 93 % der isländischen Wähler in einem Referendum gegen die Rückzahlung von fast 4 Milliarden $ an das Vereinigte Königreich und die Niederlande, die Schulden von den bankrotten isländischen Banken.Gegen alle Erwartung lobte der IWF die Politik der Regierung Islands – das genau entgegengesetzte Maßnahmen ergriff die der IWF empfiehlt – , eine Politik die erlaubte, das „kostbare nordische Wohlfahrtsmodell“ zu bewahren.
Island – Feuer im Herzen – SWR-Doku (2014)