Wir sind so cool!

  • Warum Englisch-Amerikanisch „cool“ (von engl.: cool = kühl, kalt)?
  • Warum nicht auf Deutsch „heiß“?
  • Warum nicht besser durchgängig und einheitlich im Sinne von „schön“, „gut“, „angenehm“ oder „erfreulich“ gebraucht?
  • Warum nicht die „Kühle“ wie in vielen afrikanischen Sprachen und Gesellschaften (dort traditionell als Eigenschaft von Autoritätspersonen mit Assoziationen zu „Seelenfrieden“, „Stille“ und „Nähe zu den Göttern“)?.
  • Warum nicht mit Gefühl?
  • Warum nicht sensibel?
  • Warum Nichts spüren?
  • Warum diese besonders gelassene oder lässige, nonchalante, kühle, souveräne, kontrollierte und nicht nervöse Geisteshaltung oder Stimmung?
  • Warum kühl bleiben bzw. kühlen Kopf behalten im Sinne von „ruhig bleiben“, so als würden wir ständig bedroht werden?
  • Warum wird ein jugendlicher Jargon zur bestimmenden Redensart für alle Menschen in der Gesellschaft?
  • Warum mit Coolness „normal“ sein?
  • Warum ist Kühle eine Eigenschaft der Mächtigen?
  • Was meint Coolness eigentlich? (etwa gefühllos, roh und brutal sein, wie der Killer Jeff Costello im Film „Der eiskalte Engel“?)
  • Warum soll sich bei uns das moderne amerikanische Konzept der „Ghetto-Coolness“ verbreiten, das dadurch den eigenen niedrigen sozialen Status aufwertet?
  • Wer assoziiert  Cool-Sein wieder mit dem „Aushaltenkönnen im Eis einer modernen Welt ohne wärmenden Gott“, wie es früher die Literaten Benn, Brecht, Jünger & Co, verbreiteten?
  • Wer hat das Cool-Sein eingeführt und steck dahinter?
  • Wer bestimmt das alles?

Der Nino aus Wien – „Diese Person ist cool“

Eine These von Helmut Lethen (Verhaltenslehren der Kälte. Lebensversuche zwischen den Kriegen. Frankfurt/M 1994):

„Kälte“ werde zur Überlebensstrategie des Subjekts im Angesicht von Modernisierungsschüben. Es gehe darum, „dem Menschen einen angstfreien Zugang zum Prozeß der Modernisierung zu erschließen und einen Freiheitsspielraum zu konstruieren.“