Megatrends

Die heutigen allgemeinen Megatrends

Das deutsche Zukunftsinstitut gibt mit den MEGATRENDS einen Überblick über die wichtigsten wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Tendenzen und Entwicklungen, die unseren Weg in die Zukunft prägen und beeinflussen. Megatrends kennzeichnen die großen Veränderungen in der Menschheit und der Gesellschaft, die global, langfristig und tiefgreifend wirken.
Für Entscheider ist dies ein Grundlagenmaterial und verlässliche Arbeitsgrundlage für alle strategischen Planungsprozesse und Zukunfts-Innovationen.
www.zukunftsinstitut.de/megatrends

Megatrend Globalisierung („globalen Denken und lokalen Handeln“)

Die alte Erste-Zweite-Dritte-Weltordnung wird nicht zurückkommen. Ehemalige Schwellenländer sind zu Wirtschaftsgiganten geworden und fordern Sitz und Stimme in der neuen Weltgemeinschaft. In der jetzigen Phase des Megatrends Globalisierung muss ein neues, komplexeres Regelsystem entstehen. Dabei verliert Nationalität immer mehr an Bedeutung, während die unmittelbare Region immer wichtiger wird: Die Globalisierung ist zur „Glokalisierung“ geworden. „Glokalisierte“ Politik und Business-Strategien schließen an die alte Formel vom „globalen Denken und lokalen Handeln“ an.

Megatrend Verweiblichung (Female Shift)

Traditionell weibliche Stärken wie Empathiefähigkeit und Kommunikation werden in der vernetzten, globalisierten Gesellschaft wertvoller denn je. Was wir erleben, ist nicht nur eine „Emanzipation“ der Frauen, sondern eine heilsame „Verweiblichung“ politischer und wirtschaftlicher Strukturen. Der mit diesem Megatrend einhergehende Wertewandel wird durch eine ökonomische Strukturveränderung vorangetrieben: Je
mehr Frauen in Führungspositionen, desto besser geht es der Wirtschaft.

Megatrend Konnektivität (Netzwerke)

Der Megatrend Connectivity bezeichnet die neue Organisation der Menschheit in Netzwerken. Dieser Wandel ist nur vordergründig ein technischer; der wahre Impact liegt nicht im Technischen, sondern im Sozialen. Dabei geht der Weg von gesteigerter sozialer Subjektivität zur Supervision. Der absehbare Streit zwischen geschützten und ungeschützten Datenumwelten, wird auf Dauer in Richtung der Regelsysteme tendieren. Die Auseinandersetzungen über die E-Identity, über die Rechte an den eigenen Daten, der Google-Streit etc. sind Vorboten einer neuen Ethik des Netzes und Eckpunkte dieses Megatrends.

Megatrend Urbanisierung (Städte-Zentren)

Im Jahr 2009 lebten zum ersten Mal in der Geschichte mehr Menschen in der Stadt als auf dem Land. Mit dem Megatrend Urbanisierung erleben Städte eine Renaissance als Lebens- und Kulturform – und ihren endgültigen globalen Siegeszug. Was in der alten Industriegesellschaft zum Moloch geworden war, wandelt sich jetzt zu einem Marktplatz der Ideen. Der Aufstieg der Wissensgesellschaft führt zu einer weiteren Verdichtung von urbanen Gebieten und gibt ihnen, entlang von Sozio-Techniken und neuen technologischen Möglichkeiten, eine neue Bedeutung. Städte werden mehr als jemals zuvor die kulturellen,
ökonomischen und kreativen Zentren der Welt sein.

Megatrend Multigrafien und Verjüngung (Silver Society)

Auf der ganzen Welt steigt die Lebenserwartung. Damit verändert sich auch die Art, wie die Menschen leben: Die neuen Biografien kennen nicht nur eine Richtung, sondern sie verlaufen schleifenförmig, mit neuen Brüchen, Umwegen und Neuanfängen. Wir sprechen deshalb inzwischen auch von „Multigrafien“. Im Zuge des Megatrends Silver Society gesellt sich zum Älterwerden das „Downaging“, die subjektive Verjüngung, das Heraustreten aus traditionellen Altersrollen derer, die man einst als „Senioren“ bezeichnete. Wir werden nicht nur älter, wir altern auch anders – und wir werden später alt.

Megatrend Neo-Ökologie (sozial-ökologische Maßstäbe)

Neo-Ökologie ist mehr als „Naturschutz“ und hat längst nichts mehr mit Birkenstock-Sandalen und kratzigen Wollpullis zu tun. Neo an der Ökologie ist, dass sie inzwischen Nachhaltigkeit und Effizienz in allen Bereichen bedeutet. „Green Brands“ werden die Stars und Aufmerksamkeitszentren der kommenden grünen Wirtschaft, des Megatrends Neo-Ökologie sein. Im moralischen Konsum werden Marken und Produkte nach sozial-ökologischen Maßstäben bewertet. Was in den vergangenen Jahrzehnten eher eine Beschäftigung für elitäre Minderheiten war, wird jetzt zum Schlüsseltrend für Konsumverhalten.

Megatrend Gesundheit (umfassendes Wohlbefinden)

Gesundheit bedeutet nicht mehr nur das Gegenteil von Krankheit, sondern ein umfassendes Wohlbefinden, das jeder Einzelne in Eigenverantwortung für sich erarbeiten muss. In der Konsequenz verwandelt sich mit dem Megatrend Gesundheit die Medizin vom spezialisierten Reparaturbetrieb in einen gewaltigen Sektor im Dienste des proaktiven Gesundheitskonsumenten: Die Food-Branche beispielsweise profitiert ebenso davon wie der Tourismus. Gesundheit ist ein gutes Verkaufsargument und durchdringt längst alle Lebensbereiche, von Körper über Psyche bis hin zu der Wahl des Wohnorts und des sozialen Umfelds.

Megatrend Bildung (Neues Lernen, Talenteförderung)

In allen Ländern sind heute Schulen im Aufbruch, entwickeln sich im Zuge des Megatrends Bildung neue pädagogische Konzepte, in denen nicht mehr der berühmte „Trichter“ regiert, durch den das Wissen in die Kinder hineingefüllt werden muss. In der Wissensgesellschaft wird sich die Idee des Talentismus, einer neuen Breiten-Hochbildung, in allen erfolgreichen Ländern durchsetzen. Denn Bildung ist ein Schlüssel zu einer hoffnungsvollen Zukunft: Wo jetzt individuelle Talente gefördert werden und leidenschaftliche Neugier entfacht wird, sind die Voraussetzungen für Innovationen und sozialen Aufstieg geschaffen.

Megatrend Mobilität (Beweglichkeit)

Mobilität, Beweglichkeit, ist eine Grundvoraussetzung unseres Lebens und Wirtschaftens geworden. In der globalen Wirtschaft hängt von ihr ab, ob wir in Zukunft konkurrenzfähig bleiben. Von unserer privaten Mobilität hängt ab, ob wir künftig die guten Jobs bekommen und unsere Lebensqualität steigern können. Bislang erschien uns die möglichst einfache, schnelle und komfortable Überwindung von Distanzen als etwas Selbstverständliches. Mit der Diskussion um Ressourcenknappheit und der Forderung nach Nachhaltigkeit verändert sich jedoch unsere Auffassung von Mobilität – und unser Mobilitätsverhalten.

Megatrend New Work (subjektive Verschmelzung von Beruf und Privat)

Unsere Gesellschaft befindet sich im Wandel von der Industrie- zur Wissensgesellschaft. Dem entsprechend verändert sich auch das Arbeitsleben: Service-, Informations- und Kreativarbeiter rücken ins Zentrum des Wirtschaftens. Auch die Einstellung zur Arbeit verändert sich mit dem Megatrend New Work. Während die Work-Life-Balance beschworen wird, verschwimmen die Grenzen zwischen Beruf- und Privatleben. Arbeit wird „subjektiviert“, sie wird zu einem wichtigen Teil eines erfüllten Lebens. Und als kreative Arbeiter werden wir zunehmend selbstständig – auch, wenn wir fest angestellt sind.

Megatrend Individualisierung

In einer Gesellschaft, die uns immer mehr Freiheiten gibt, uns aber auch immer stärker unter Entscheidungsdruck setzt, verändern sich die Werte – und mit ihnen die Wirtschaft. In der kreativen Ökonomie der Zukunft wird „Individualist“ nicht mehr ein Schimpfwort sein. Denn die Wirtschaft der Zukunft braucht reife, fähige, kompetente Individualisten, weil Wissen sich nur unter der Voraussetzung der Eigenheit vermehren lässt. Nur so sind effektive Innovationen in produktiven Teams möglich, und erst diese Entwicklung macht eine historische Tendenz zu einem Megatrend: eine solide Nachfrage aus dem Herzen des Wirtschaftssystems.

Quelle: www.zukunftsinstitut.de/megatrends

Megatrend Vereinfachung (Simplifying)

In dem immer komplexer und damit komplizierter gewordenen gesamten Leben der Gegenwart ist ein weiterer  Mega-Trend die Vereinfachung. Wenn dieser Trend nicht gemeistert wird, dann wird sich die Gesellschaft spalten in diejenigen, die noch verstehen können und diejenigen die nicht mehr durchblicken können und damit von den ersteren abhängig werden.

In diesem Sinne äußerte bereits Konrad Adenauer:

„Man muß die Dinge auch so tief sehen, daß sie einfach sind. Wenn man nur an der Oberfläche der Dinge bleibt, sind sie nicht einfach; aber wenn man in die Tiefe sieht, dann sieht man das Wirkliche, und das ist immer einfach.“

 

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