Amok: Manchmal machen böse Menschen böse Dinge

Hinsichtlich des Verhältnisses der Amerikaner zu ihren Schusswaffen mag man geteilter Meinung sein. Die Idee, Schusswaffen auch oder gerade zur Selbstverteidigung einzusetzen, ist den meisten US-Bürgern aber durchaus plausibel. Insofern wird der Nutzen der Waffen gemeinhin höher bewertet als der mögliche Schaden, der durch rechtswidrigen Schusswaffengebrauch entstehen kann. (KT: Spätestens jetzt wird klar, warum man die Amis auf Teufel komm raus (auch mit gefakten Amokläufen) entwaffnen will. Die Bewaffung der Bürger in Amerika hatte den großen Grund, sich vor der Washingtoner Regierung und deren Aktionen zu schützen)

Gleichwohl herrscht ein klares Bewusstsein darüber, dass Menschen Schusswaffen auch zu kriminellen Zwecken einsetzen können. Die Stadt Houston/Texas hat deshalb einen sehr guten Aufklärungsfilm produziert, der zeigt, wie du dich im Falle einer Schiesserei (hierzulande häufig „Amok“ genannt) verhalten solltest.

Die Motive von Amoktätern können höchst unterschiedlich sein. Die Resultate sind hingegen regelmässig gleich: Eine hohe Zahl von Toten und Verletzten.

Zum Überleben einer Amoklage benötigst du einen Plan. Dieser Plan muss nicht kompliziert sein. Die Parole besteht aus nur drei Worten: RUN > HIDE > FIGHT 

RUN (Renn weg / flüchte)

  • Vermeide den Täterkontakt. Dies ist dein allererstes Ziel. Wenn du den Tatort verlassen kannst, tue es. Und tue es so schnell und so entschlossen wie möglich.
  • Kontrollierte Flucht ist die beste Taktik für dich. Flüchte daher so schnell wie möglich, selbst wenn andere Personen zögern zu flüchten oder aus welchen Gründen auch immer darauf bestehen zu bleiben.
  • Ermutige andere Anwesende, ebenfalls zu flüchten. Verschwende dabei aber keine Zeit. Lasse dich bei deiner Flucht nicht durch die Unentschlossenheit anderer Personen aufhalten. Hilf anderen bei ihrer Flucht nur, wenn dies dich nicht zusätzlich gefährdet.
  • Deine einzige Priorität ist es jetzt, dein Leben zu retten und hierzu schnellstmöglich aus der Gefahrenzone zu gelangen. Mache dir keine Gedanken über deine Habseligkeiten. Lasse alles zurück und konzentriere dich ausschliesslich darauf, schnell einen sicheren Weg weg vom Tatort zu finden.
  • Wenn du dich ausserhalb der Gefahrenzone befindest, warne wenn möglich andere davor, diese zu betreten.
  • Wähle von einem sicheren Ort aus den Polizei-Notruf und melde die Vorkommnisse.

HIDE (Versteck dich)

  • Ist eine Flucht nicht möglich (und wirklich nur dann), musst du einen sicheren Ort finden, um dich zu verstecken.
  • Handle hierzu schnell und so leise wie möglich.
  • Sichere deinen Schutzraum so gut wie möglich.
  • Bringe so viele grosse /schwere  Hindernisse zwischen dich und den Täter wie möglich. Verschliesse alle verfügbaren Zugänge.
  • Lösche das Licht.
  • Schalte den Klingelton und die Vibrationsfunktion deines Mobiltelefons aus.
  • Schränke deine Bewegungsfreiheit aber nicht mehr ein, als unbedingt nötig.
  • Bleib ruhig und still.

FIGHT (Kämpfe / Verteidige dich)

  • Der letzte Ausweg: Wenn dein Leben unmittelbar bedroht wird, musst du kämpfen. Es wird ein Kampf um dein Leben sein.
  • Gehe mit höchster Aggressivität und Entschlossenheit vor. Keine Rücksicht. Keine Gnade.
  • Nutze Behelfswaffen, sofern diese verfügbar sind.
  • Sprich dich ggf. zuvor mit anderen Beteiligten ab.
  • Entwaffne den Täter.
  • Gib nie, nie, nie, nie auf. Kämpfe unter allen Umständen weiter, auch wenn du dabei verletzt werden solltest.
  • Bekämpfen den Täter so lange, bis von ihm keine Gefährdung mehr ausgeht.
  • Dies ist deine letzte und einzige Chance, dein Leben zu retten. Wie du das tust, lernst du im Krav Maga Training.

Beachte ferner:

Die polizeilichen Einsatzkräfte, die zuerst am Tatort eintreffen (sog. First Responder) haben nicht den Auftrag, dir Beistand zu leisten, dich zu evakuieren oder Verletzte zu versorgen. Ihr Job ist es, den Täter zu finden und ihn am weiteren Vorgehen zu hindern. Es läuft bereits ein für diesen Fall speziell entwickeltes Einsatzkonzept. Weitere Polizeikräfte und Sanitäter werden in Kürze eintreffen.

Bedenke aber auch, dass die Einsatzkräfte jetzt ebenfalls unter extrem hohem Stress stehen.

  • Bleibe daher ruhig und befolge die polizeilichen Anweisungen.
  • Lasse deine Hände für die Polizeibeamten sichtbar.
  • Schreie und kreische nicht.
  • Vermeide hektische Bewegungen und fuchtele nicht mit den Händen herum.

Alles ist Taktik

Im Übrigen wirst du erneut feststellen, dass erfolgreiche Taktiken zur Selbstverteidigung und Lebensrettung und taktische Erfolgskonzepte für dein Leben insgesamt den selben Prinzipien unterliegen.

Es sind Prinzipien wie

  • Habe immer einen Plan!
  • Sei aktiv!
  • Ermutige andere, aber lass dich von ihnen nicht aufhalten!
  • Konzentriere dich auf das, was wirklich wichtig ist!
  • Bleibe ruhig!
  • Handle entschlossen!
  • Gib nie, nie, nie auf!

 

Quelle: https://www.you-can-fight.com/wie-du-eine-amoklag-uberlebst/