Technik kann uns Menschen auch abhängig und arm machen.
Der sogenannte „technische Fortschritt“ hat unser Leben in letzten Jahrzehnten und Monaten teil grundlegend verändert. Viele Aspekte der Technik tun uns Menschen gut und helfen, unser Leben zu erleichtern und zu verschönern.
Aber es gibt auch Aspekte, die werden immer bedrohlicher.
STEPHEN HAWKING warnt vor künstlicher Intelligenz!
1. Wir Menschen sind (schon) abhängig von der Technik
Wir sind schon gefährlich abhängig von der Technik-/Computer-Wolke (Cloud):
– Die Cloud-Technik läßt uns immer weniger bewußt sein, daß wir im Moment und überhaupt in der Wolke arbeiten und abhängig von ihr sind
– … bis irgendetwas technisch nicht läuft: Cloud Fails durch technische Probleme, Hacks oder Stromausfälle nehmen zu.
Auf das Thema geht die Firma „Saturn“ mit ihrer Werbung seit 2013 ein: „Bei Technik Fragen Tech Nick fragen!“
2. Das Internet wird zum eigenen Staat
Staaten mit ihren Institutionen (Machtapparaten) sowie nationalen Grenzen verlieren damit weiter an Macht.
2.1. Neue virtuelle Republik
Die Transnationale Republik (The United Transnational Republics) stellt sogar Pässe aus und will vor allem die globalen Probleme global lösen.
- We have global problems but only local governments.
- We need global citizen representation in order to tackle global issues.
- Running the world on national and corporate goals will only aggravate global problems.
- If we the people want to participate in globalization, we better get organized. Bottom-up and not top-down.
2.2. Soziale Netzwerke im Internet
Social Media wie Facebook sind zahlenmäßig betrachtet riesige „virtuelle Länder“ dieser Erde geworden (FB mit über 1 Milliarde Nutzer).
Top 100 Soziale Netzwerke in Deutschland (2010):
BVDW: 10 THESEN ZUR ZUKUNFT VON SOCIAL MEDIA
Die 10 Thesen zur Zukunft von Social Media im Überblick
1. Social Media etabliert sich als Querschnittsfunktion
2. Social Media setzt sich im Employer Branding durch
3. Social Media findet langsam Einzug in die Produktentwicklung
4. Social Media verändert klassische CRM-Prozesse
5. Social Media erfordert zielgruppenspezifische Präsenzen
6. Social Media braucht einheitliche Kennzahlen
7. Social Media nimmt weiteren Einfluss auf Werbekampagnen
8. Social Media wertet interne Kommunikation weiter auf
9. Social Media verändert die Unternehmenskultur
10. Social Media muss seine Effizienz noch stärker beweisen
Und die Mitwirkung in Sozialen Netzwerken kostet viel Lebens-Zeit:
2.3. Mobilisierung politischer Kräfte über das Internet
Cyberaktivismus (auch: Cyberprotest, E-Protest, Internetaktivismus oder Online-Aktivismus) ist die Nutzung digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien wie E-Mail, Foren, Twitter, Podcasts, Websites oder Wikis für verschiedene Protestformen.Internettechnologien werden von Protestakteuren dabei für die Praxen des Framing, Identitätstiftens, Mobilisierens und Netzwerkens genutzt. (Wikipedia)
Revolutionäre Netze durch kollektive Bewegungen
2.4. Neue virtuelle Währungen
Im Internet formieren sich seit 2008 Bewegungen wie Bitcoin oder OneCoin, die eigene digitale Währung (Kryptowährungen) unabhängig vom heutigen Finanz- und Wirtschaftssystems aufbauen.
2.5. Neue Formen der Produkt-Entwicklung und des Wirtschaftens
Open Source hat großen Erfolg und ohne Open Source gäbe es kein Internet.
An Open-Source-Projekten kann jeder mitarbeiten.
Sogar Konzerne greifen auf Wissen und Erfahrungen von Internet-Nutzern und freien Programmierern zurück.
Abgesehen von Microsoft-Produkten sind die meisten Web- und E-Mail-Server Open-Source-Projekte.
Browser wie Firefox und Chrome bringen uns ein immer reichhaltigeres Internet.
Anwendungssoftware wie die kostenfreien Openoffice.org oder LibreOffice.
Das Betriebssystem Linux läuft heute in Computern, Routern und diversen Produktionsmaschinen.
Der Trend zu Open Source ist weiterhin stark, obwohl die Beteiligten damit meist kein Geld verdienen. Nicht alle Open-Source-Entwickler arbeiten umsonst.
Es gibt große Unternehmen, die viel Geld für die Entwicklungen zahlen. „Wenn durch gemeinsame Programmierung durch bezahlte und zum Selbstzweck in der Freizeit arbeitende Entwickler eine gute Software entsteht, mit der Google beispielsweise sein Smartphone-Betriebssystem verbessern kann, haben am Ende alle Beteiligten etwas davon.“ (Web-Entwickler Rodney Rehm)
Konzerne setzen auf Kundenbeteiligung und manche übertragen das Prinzip der freien Verfügbarkeit auf die Offline-Welt.
Das Prinzip der Offenheit übertragen einige Unternehmen auch auf die Offline-Welt.
Beispielsweise will das Münchener Unternehmen Innosabi auf seiner zur Cebit vorgestellten Open-Innovation-Plattform Menschen mit unterschiedlichen Ideen zusammenbringen und Anregungen sammeln.
siehe: http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article114753788/Ohne-Open-Source-gaebe-es-kein-Internet.html
2.6. Versuche der Kontrolle und Regulierung des Internets
Wenn sich Menschen aber von ihren Staaten unabhängig machen, werden diese Staaten überflüssig.
Diese organisatorischen Hilfskonstrukte geraten durch neue Organisationsformen digitaler Art in Bedrängnis.
- Das Internet wird massiv von Geheimdiensten bestimmter Staaten (am bekanntesten NSA/USA) durchforscht.
- Das Internet wird in manchen Ländern (z.B. China, Türkei) unter scharfe Beobachtung gestellt und wird teils versucht, es abzuschalten oder zu regulieren.
3. Wir Menschen weichen in die Anonymität aus
Gegentrend- unerkannt bleiben!
Über uns Menschen und unsere (private) Leben werden immer mehr Daten erfasst (z.B. die elektronische Patientenakte). Viele Menschen lassen wegen der scheinbaren Vorteile dies zu und machen sogar gern dabei mit. Dadurch wird die Privatsphäre und die Anonymität jedoch immer wertvoller. Der Gegentrend ist dann die „untrackbare Zone“ – Bars, Lounges, Cafés und andere Orte,
- die bewusst auf jede Art des elektronischen Trackings und deren Auswertung verzichten;
- an denen wir uns treffen können, ohne dass es irgendwo erfasst, gespeichert und ausgewertet wird;
- an denen wir uns von Mensch zu Mensch persönlich unterhalten und auch spontan jemanden kennen lernen, ohne vorherige Analyse von dessen Profil im Internet (Soziales Netzwerk) .
4. Wir Menschen verarmen sozial
Die direkten zwischenmenschlichen Beziehungen und das allgemeine Miteinander in der Gesellschaft sowie die soziale Kommunikation im Speziellen verändern sich – und nicht unbedingt zum Guten.
Wer sein Leben komplett auf digitale Begegnungen umstellt, verarmt sozial, verliert sein emotionales Feingespür und Mitgefühl, verliert den Bezug zur sozialen Umgang und verlernt soziale Kompetenz auf der persönlichen Ebene.
Todesrisiko Smartphone Schock Video der Schweizer Polizei:
5. Wir Menschen bewegen unsere Körper immer weniger
Durch das Leben in der technischen Wolke sitzen wir noch länger und müssen uns immer weniger bewegen.
Die Folge sind Verfettung, Herz-Kreislaufprobleme und ähnliche „Zivilisationskrankheiten“.
Setzt sich der Trend fort, werden wir nur noch mit unseren künstlichen und digitalen Helfern zurechtkommen
Der Film „Wall-E“ hat dies satirisch überzeichnet vorhergesagt.
WALL·E Der letzte räumt die Erde auf (der ganze Film auf Deutsch):
6. Wissenschaft und Technik dienen nicht mehr dem Wohl der Menschen
„Die Wissenschaft ist nur eine Perversion ihrer selbst, wenn sie nicht das Wohl der Menschheit zu ihrem Ziel hat.“ (Nikola Tesla)
„Den jüngsten Tag der Zivilisation werden wir ihrem unaufhaltsamen Fortschritt verdanken.“ (Peter Bamm)
Der Profit durch Verkauf von Produkten, die aus der modernen Forschung und Entwicklung kommen, ist den verantwortlichen Eigentümern von Unternehmen und den Banken-Finanzierern sowie den in ihrem Namen agierenden Politikern (kurzsichtigerweise) wichtiger als das Wohl der Menschen.
Auswahl der Folgen:
- Wissenschaftler entdecken immer mehr mit riesigem personellen und finanziellen Aufwand sowie Nutzung bzw. Zerstörung von Ressourcen, was die Menschheit schon immer wußte (siehe Gaia-Theorie James Lovelock). Inzwischen glauben die Menschen nicht mehr an die alten Lehren, sondern nur noch, was in irgendwelchen teuren Studien von Wissenschaftlern festgestellt wurde. Die deutsche Industrie allein gibt jährlich für Forschung und Entwicklung etwa 60 Milliarden Euro aus.
- Wir erzeugen heute so viel Müll, daß er uns über den Kopf wächst. In früheren Jahrhunderten war aufgrund der überwiegend organischen Abfälle Müll noch unproblematisch. Mit der industriellen Revolution änderte sich alles. Zunächst wurde Müll dort entsorgt, wo man ihn nicht mehr sah/sieht (im Wald, im Meer, in Bergesschluchten). Seit den 1970er Jahren wurden Mülldeponien als riesige organische Behandlungsanlagen angelegt, deren Platz und Kapazität reichen heute nicht mehr aus und echte Alternative konnten bisher nicht gefunden oder durchgesetzt werden. Die langfristigen Folgen davon erleben wir heutet. In Europa werden gegenwärtig pro Jahr und Einwohner im Schnitt 500 Kilogramm Müll produziert. Dazu gehört noch wesentlich der radioaktive Müll aus den Kernkraftwerken, für den es keine echte Lagermöglichkeit gibt.
- Die medizinische Praxis und das Gesundheitssystem sollten der Gesundheit der Menschen dienen, sind jedoch inzwischen zum Milliarden-Geschäft verkommen. Vor allem die pharmazeutische Industrie stellt heute für die medizinischer Behandlung von kranken Menschen Produkte her, durch deren Anwendung Millinen Menschen sterben: Beispielsweise
– Zehntausende Patienten sterben pro Jahr an Wechselwirkungen von Medikamenten.
– An den Nebenwirkungen von Arzneimitteln sterben nach Angaben von Bremer Forschern jedes Jahr doppelt so viele Deutsche wie im Straßenverkehr.
– Allein in den USA starben innerhalb von 27 Jahren drei Millionen Menschen aufgrund von verschreibungspflichtigen Medikamenten. Wohlgemerkt, aufgrund von Medikamenten, die vorschriftsmässig in wissenschaftlichen Studien geprüft und ordnungsgemäss zugelassen wurden. Aufgrund von Medikamenten, vor denen niemand (offiziell) warnt.
„Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen.“ (Albert Schweitzer)