Erich Fromm über den angepaßten Menschen

„Die Normalsten sind die Kränkesten.

Und die Kranken sind die Gesündesten.“ (Erich Fromm)

Das muß man erst einmal in Ruhe verdauen, wenn man es nicht gleich ablehnt.

Der Kranke zeigt, daß gewisse menschliche Aspekte bei ihm noch nicht völlig unterdrückt sind.

Glücklich ist der, der ein Symptom hat.

Glücklich ist derjenige, der einen Schmerz hat, den er versteht und aus dem er lernen kann.

Die meisten Menschen haben ihr Eigenes verlassen und sind verlassen, sie sind Instrumente und Roboter von anderen geworden.

„Es ist kein Zeichen von Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein“

(Jiddu Krishnamurti)

Die Gefühle von Liebe und Hass sind bei so vielen verkümmert oder verdrängt. Das ist krank.

Wir Menschen müssen lernen, unsere psychischen Energien (dazu gehören, Schmerzen und Gefühle, aber vor allem Liebe und Freude) so einzusetzen,

daß wir das gerne tun, was wir tun müssen, weil es unserer Bestimmung und deshalb unseren Begabungen entspricht.

Der seelisch gesunde Mensch ist der produktive und nicht entfremdete Mensch, der liebend zur Welt in Beziehung tritt und seine Vernunft dazu benutzt, die Realität objektiv zu erfassen; es ist der Mensch, der sich selbst als eine einzigartige individuelle Größe erlebt und sich gleichzeitig mit seinen Mitmenschen eins fühlt, der sich keiner irrationalen Autorität unterwirft und freiwillig die rationale Autorität seines Gewissens und seiner Vernunft anerkennt, der sich sein ganzes Leben lang im Prozeß des Geborenwerdens befindet und der das Geschenk seines Lebens als die kostbarste Chance ansieht, die er besitzt.“
(Erich Fromm, Wege aus einer kranken Gesellschaft)

„In der Existenzweise des Habens findet der Mensch sein Glück in der Überlegenheit gegenüber anderen, in seinem Machtbewußtsein und in letzter Konsequenz in seiner Fähigkeit, zu erobern, zu rauben und zu töten.

In der Existenzweise des Seins liegt es im Lieben, Teilen, Geben.“
(Erich Fromm)