Kuscheln ist sehr gesund!

Unsere Gesellschaft leidet chronisch unter Berührungsmangel. Das materialistische Leben in der westlichen Welt krankt kurioserweise massiv an körperliche Berührung-Armut.
Singles schütteln höchstens ihren Geschäftspartnern die Hand. Aber auch Menschen in festen Beziehungen erleben oft kaum noch Berührungen. Die Körperlichkeit wird dann meist auf den Bereich der Sexualität reduziert.

Das Kuschelhormon Oxytocin:
Streicheleinheiten wirken sich positiv auf die Hormonausschüttung aus: Das Stresshormon Cortisol wird durch Kuscheln reduziert, die Produktion von Oxytocin wird angeregt.
„Dieses Hormon wird bei liebevollen Berührungen ganz gemächlich, beim Orgasmus in hohen Dosen ausgeschüttet.“
(Cem Ekmekcioglu, Arzt in Wien, in: „Der unberührte Mensch“)

Lebenswichtig:
Dabei weiß man schon immer, daß Berührungen (über-)lebenswichtig für uns Menschen sind.
In den Naturvölkern wurden und werdne die Kinder lange am Körper der Mutter getragen. Auch beim Stillen der Säuglinge an der Mutterbrust geht es nicht allein um Nahrung, sondern um Körperkontakt, um Verbindung, um Einheit von Kind und Mutter.

1) Für Kinder
Besonders für die psychomotrische Entwicklung eines Kinder sind Berührungen genauso notwendig wie Atmen und Ernährung.
Deshalb haben Kinder auch einen völlig natürlichen Zugang zum Kuscheln und fordern das auch ein.
Mit zunehmendem Alter werden die Kuschel-Wünsche immer mehr durch soziale Verhaltensnormen, Stolz und Schamgefühle negativ sanktioniert.

2) Für Ältere
Ältere Menschen werden oft gar nicht mehr berührt, obwohl es für sie besonders wichtig ist.
Berührungen machen die Älteren ruhiger und entspannter und sind wichtig für die körpersprachliche Kommunikation.
Wenn wir die Hand eines älteren Menschen nehmen, wird dieser weniger ängstlich und fühlt sich sicherer.

Aktivieren von Lebensenergie:
Durch Berühren und Kuscheln können wir Lebensenergie über den Hautkontakt tanken.

Schutz vor Depression und Psychosomatischen Symptomen:
Zwanzig Minuten kuscheln am Tag schützen vor depressiven Verstimmungen und psychosomatischen Erkrankungen.
„Eine schwere Depression kann man mit Kuscheln natürlich nicht behandeln, aber angenehme Berührung bedeutet Stressreduktion und mehr Wohlbefinden“, sagt Dr. Ekmekcioglu vom Institut für Physiologie an der Medizinischen Universität Wien.

Mildern von Beziehungskonflikten:
Paare, die sich häufiger umarmen, gegenseitig streicheln und massieren, haben höhere Oxytocin-Werte als Paare, die das seltener tun. Das Hormon helfe auch, Spannungen und Ärger zwischen den Partnern zu dämpfen.

Also „Kuscheln und Fellpflege“ sind wichtige Elemente unseres natürlichen und gesunden Lebens. Um so mehr, wenn dieser Körperkontakt voller ehrlicher Zuneigung und Liebe geschieht.

Der unberührte Mensch

Buchtipp:
Cem Ekmekcioglu/Anita Ericson: Der unberührte Mensch, ISBN-10: 3990010239

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