Mobbing

Foto:  Pro Juventute via Compfight

Mobbing ist ein ernstes Phänomen unserer Zeit.

Über 1,5 Million Menschen in Deutschland erleben Mobbing jährlich.

Wie kann man sich helfen oder helfen lassen, um dies nicht erlaben zu müssen?

Wie verhälst Du Dich günstig bei Mobbing ?

1 Zeige Selbstbewusstsein.

Lasse unbegründete Vorwürfe an Dir abprallen. Du mußt Dich gegen subjektiv Unhaltbares nicht zur Wehr setzen. Bringe Dich um Gottes Willen nicht gleich in eine Verteidigungsposition.

2 Zuhören

Höre Dir in Ruhe an, was jemand Dir vorwirft. Mache Dir sichtbar Notizen.

3 Verbalisieren

Wiederhole das, was Dein Kontrahent Dir gerade gesagt hat und frage nach:
„Habe ich Sie da gerade richtig verstanden? Sie behaupten, dass ich….“
Tue so, als hättest Du es einfach akustisch nicht verstanden.

4 Nicht sofort reagieren

Durch Zuhören und Verbalisieren gewinnst Du Zeit, und sorgst für Verblüffung beim Gegenüber.
Notiere ruhig und genau, was man Dir vorhält.
Und dann reagiere erst mal weiter nicht.

Manchmal verwirrt das schon Deine Gegner, die eine heftige Spontan-Reaktion erwarten.
Bleibe ruhig und gelassen, aber dokumentiere, was gesagt wurde.
Und durch Nachfrage bekräftige das noch.
Vielleicht sind Zeugen zugegen, die Du ebenfalls notierst.

5 Selbstanalyse 

Nimm das Erlebte mit nach Hause und analysiere für Dich selbst ganz klar die Mobbingsituation.
Stelle dich selbst dabei auf den Prüfstand.

„Habe ich etwa Anlass gegeben zum Mobbing?“
Das Mittel, etwas angeblich nicht verstanden zu haben, ist übrigens ein gutes in jeder Situation.
So gewinnt man Zeit zum Nachdenken und zur Reaktion.
Wiederhole die Worte Deines Gegenübers. Und lasse Dich nicht selbst im Regen stehen.
Zur Not, wenn Dein Gegner Dich nicht reden lassen willen, gib ihm auf jeden Fall im Weggehen klar und deutlich mit: „Ich habe Sie nicht verstanden!“

6 Zur Rede stellen

Und bei der nächsten Begegnung tust Du entweder so, als sei nichts gewesen, oder Du sprichst ihn erneut an und fragst nach:
„Entschuldigen Sie, können Sie mir bitte noch einmal die Situation von gestern genau erklären. Ich habe das nicht verstanden!“
Bleibe hartnäckig. Lasse Dich nicht abspeisen.
Beharre so lange auf Klärung, bis Du Deinen „Gegner“ gestellt hast.

7 Wissen über Mobbing

Um auf Mobbing passend reagieren zu können, brauchst Du umfangreiche Mobbing-Kenntnisse. Quellen können dafür sein:

  • Seminare
  • Verbraucherzentralen
  • Gewerkschaften
  • Volkshochschulen
  • private Anbieter von Mobbing-Hilfen
  • Bücher, eBooks
  • Internet

Zunächst reicht eine Information übers Internet zum Thema Mobbing.
Vielfach sind Menschen verunsichert und wissen nicht, wie sie bestimmte Aktionen einsortieren sollen.
„Was ist Mobbing?“, „Wie macht es sich bemerkbar?“ oder „Woran erkenne ich Mobbing?“
Diese Fragen müssen beantwortet sein, bevor Du reagieren kannst.

8 Ursachenforschung

Wichtig ist es auch zu wissen, welche Ursachen Mobbing hat und die psychosozialen Strukturen von Mobbing am Arbeitsplatz zu erkennen.
Tausche Dich so mit anderen Betroffenen aus und bilde ein Netzwerk.
Suche also Verbündete im Kampf gegen Mobbing und gegen den Psychoterror.

9 Kein Arbeitsübereifer

Reagiere nicht mit einer Übererfüllung von Arbeitspflichten und mit einem blinden Aktionismus.
Ein kontinuierlich übermäßiges Arbeitspensum ist kontraproduktiv in einer Mobbingsituation.
Das Motto heißt jetzt: Nicht allen Anforderungen über das erwartete Maß hinaus gerecht werden.
Dir fehlt sonst die Zeit zur Erholung und eventuell zum Aufbau neuer beruflicher Perspektiven. Ansonsten arbeitest Du auch fehleranfälliger und sind angreifbar – etwa für Abmahnungen und Kündigungen seitens des Betriebes.

10 Verbündete

In einem Mobbingprozess brauchst Du unbedingt Verbündete.
Vielleicht gibt es an Deinem Arbeitsplatz oder in der Schule ebenfalls Menschen, die auch gemobbt werden. Suche Kontakt zu ihnen und schließe Dich zusammen.
Plane gemeinsame Aktionen gegen das Mobbing und zeichne positives Feedback über Deine geleistete Arbeit durch Kunden, Kollegen oder Lieferanten auf.

11 Angriff ist die beste Verteidigung (auch beim Mobbing).

Lasse nicht alles tatenlos über Dich ergehen.
Suche das Gespräch mit Deinem Vorgesetzten, und wenn der ans Thema nicht ran will, beziehe den nächst höheren Vorgesetzten mit ein.
Es kann ja sein, dass Dein direkter Vorgesetzter unfähig beim Thema Mobbing ist oder gar beim Mobbing selbst mitmacht.
Bestehe in den Gesprächen auf verbindliche Zusagen und Fristen. Zur Not halte das in einer Gesprächsnotiz mit Kopie an Deinen Chef fest.

12 Nicht in Isolation gehen

Viele Gemobbte ziehen sich selbst in die Isolation zurück. Das ist nicht gut.
Gerade jetzt halte Kontakt zu den Kollegen.
Du nimmst weiter an Betriebsfeiern und Treffen teil.

13 Gelassen bleiben

Lasse Dich nicht provozieren und weiter isolieren.
Jetzt brauchst Du körperlichen und geistigen Ausgleich.
Suche Entspannung in Deinem Hobbys. Lerne gerade jetzt eine Entspannungsmethode.

14 Triff Dich im Familien- und Freundeskreis.

Schaffe ablenkende Situationen.
Je weniger Dich Deine berufliche Situation belastet, desto stärker wirst Du für Deinen Kampf gegen den Psychoterror.
Mobbing wirkt somit physisch und psychisch nicht so stark auf Dich ein.

15 Arbeitsbelastung nicht auf Privates übertragen

Achte darauf, dass Du Dein privates Umfeld nicht zu stark mit Deiner eigenen beruflichen Situation belastest.
Berichte nicht ständig von den Problemen am Arbeitsplatz.
Du läufst nämlich so leicht Gefahr, dass Du keinen Draht für die Bedürfnisse und Themen Deiner Umgebung hast.
Dann lässt nämlich auch leicht das Interesse nach, sich mit Dir treffen zu wollen und Dich unterstützen zu wollen.

16 Selbsthilfegruppe

Um den Psychoterror auf der Arbeit besprechen zu wollen, findest Du bessere Gesprächspartner in Selbsthilfegruppen.

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