Foto: Wikipedie, MRT-Koptaufnahme

Schnelle Hilfe bei einem epileptischen Anfall

Die meisten Menschen sind bei einem epileptischen Anfall eines anderen hilflos und unwissend.

Auch beim Erkennen  eines epileptischen Anfalls ist es für sie schwer zu entscheiden, ob ärztliche Hilfe dringend notwendig ist oder nicht. Im Zweifel wird jeder eher zusätzliche Hilfe holen.

Die meisten Menschen wissen auch nicht, wie sie einem Betroffenen während eines Anfalls wirklich helfen können.

Epileptische Anfälle

(in Deutschland auch als Fallsucht oder auch Krampfleiden bezeichnet) sind anfallsweise auftretende Spontanentladungen von Neuronen bzw. Neuronenverbänden des ZNS, welche zu motorischen und/oder sensiblen und/oder vegetativen Anfällen bzw. Ausfallserscheinungen führen.

Grundsätzliche Maßnahmen,

die man bei einem epileptischen Anfall eines Menschen als Außenstehender ergreifen kann:

  • Ruhe bewahren! Epileptische Anfälle dauern in der Regel nur 3-5 Minuten und werden nur in Ausnahmen zu Notfällen
  • Den Betroffen aus einer möglichen Gefahrenzone (z.B. Schwimmbecken) bringen.
  • Geschützte Lagerung des Körpers garantieren (Kopfunterlage).
  • Gegenstände, die den Betroffenen gefährden könnten (z.B. Stühle, Spielzeug) beiseite räumen
  • Enge Kleidung lockern und Brille absetzen
  • Kein gewaltsames Festhalten!
  • Keine Gegenstände in den Mund einführen, um einen Zungenbiss zu verhindern.
  • Bei dem Betroffenen bleiben bis der epileptische Anfall vorbei ist
  • Andere Umstehende beruhigen und erklären, was passiert ist.
  • Den Betroffenen bei eintretender Ruhephase in stabile Seitenlage bringen.
  • Den Betroffenen nach dem Anfall freundlich und beruhigend ansprechen.
  • Dem Betroffenen nach dem Anfall Gelegenheit zum Ausruhen geben
  • Angehörige wie Eltern, Lebenspartner und den behandelnden Arzt informieren. (Eine genaue Beobachtung und Beschreibung des Anfalls sind wertvolle Informationen für den Arzt.)

Notfallkarte des Epileptikers

Es kann ggf. für einen Betroffenen sinnvoll sein, den Menschen im sozialen Umfeld für den Fall eines Anfalls eine Hilfestellung für das beste Verhalten zu geben.

Dazu kann eine Notfallkarte günstig sein, die man ständig bei sich trägt. Sie kann z.B. in der Jackentasche leicht zu finden sein und kann unter Umständen sogar vom Betroffenen noch selbst hervorgeholt werden.

Ziel des Notfallkarte:

  • Genaue Anweisungen für helfende Personen für das richtige Entscheiden und Handeln.
  • Vermeidung unnötigen Ärgers und Aufregung
  • Bewahren des Betroffenen vor schwerem Schaden

Inhalte der Notfallkarte:

  • In welcher Form treten die Anfälle gewöhnlich auf?
  • Wie sollten die Menschen im Umfeld am besten reagieren?
  • Wann ist ärztliche Hilfe erforderlich?  Einerseits kann bei einem kurzen, für den Betroffenen alltäglichen Anfall, der Ruf eines Notarztes unnötig sein.
  • Anderseits sollte bei einem länger andauernden, schwerwiegenden Anfall der Betroffenen notwendige ärztliche Hilfe erhalten.

Ressourcen: