Du wirst geboren.

Das bist du:

Du bist rein, unschuldig und wunderschön.

Du liebst dich selbst, die Welt, alle Menschen und alles bunte.

Die ersten Menschen treten in dein Leben.

Diese Menschen sind älter als du.

Sie haben gelebt.

Das sind sie; deine Eltern:

Diese Menschen können nicht anders, als aus ihrem Schmerz heraus ihr bestes zu geben.

Aber im Schmerz ist das Beste nie genug.

Sie leiden.

Und deswegen behandeln sie dich so, wie sie es unter diesem Schmerz können.

Dann passiert das mit dir:

Ein böses Wort.

Vielleicht Vernachlässigung und Ignoranz. Desinteresse.

Das tut weh.

Du verlierst etwas von deiner Liebe für dich selbst. Denn wenn sie es nicht tun, entsteht eine Lücke.

Am Anfang fühlst du dich nämlich mit allem verbunden.

Und wenn ein Teil von dir – deine Eltern – dir diese bedingungslose Liebe nicht geben, tut sich da ein kleiner Riss auf.

Vielleicht wirst du auch irgendwann geschlagen.

Verlierst noch mehr die Liebe zu dir selbst und das Gefühl, von anderen geliebt zu werden.

Du wirst älter, andere Menschen treten in dein Leben.

Andere verletzte Menschen.

Sie leiden auch.

Und sie tun, was sie können.

Aber manchmal ist das nur kämpfen.

Und was tut man, wenn man kämpft?

Man schlägt um sich.

Und was passiert, wenn man um sich schlägt und da Menschen sind?

Sie werden unweigerlich verletzt.

Auch du:

Selbsthass und Groll entsteht.

Denn nun glaubst du nicht mehr daran, liebenswert zu sein und du glaubst, die Welt ist böse.

Du verlierst dich selbst.

Nun ist es aber so, dass Liebe heilt.

Und einige wenige von diesen verletzten Seelen sagen sich: „Stopp! Ich will nicht so sein wie meine Eltern oder die anderen. Ich will niemanden verletzen. Ich will es besser machen“.

Diese Personen arbeiten dann an sich. Hart.

Sie gehen vielleicht in Therapie.

Sie lernen und betreiben Selbstfürsorge und arbeiten mit ihrem inneren Kind.

Das sitzt traurig im Herzen und wartet.

Nun beginnt diese Person mit ihm zu sprechen.

Es sagt zu ihm: „Es tut mir leid, dass ich dich verlassen habe. Es hat so weh getan wie andere mich behandelt haben, dass ich glaubte, keine Liebe zu verdienen. Also verleugnete ich dich; den Teil in mir, der verletzt wurde, meine Verletzlichkeit, um nicht noch mehr Schmerz fühlen zu müssen. Und so verlor ich die Verbindung zu dir. Aber jetzt bin ich zurück. Ich habe dich wiedergefunden. Und von nun an lasse ich dich nicht mehr alleine. Ich liebe dich“.

Dann passiert das:

Es wird nie wieder so sein wie zuvor.

Denn wir haben gelebt.

Aber wir haben auch geliebt.

Und wenn wir erst einmal diese Liebe von uns selbst für uns selbst wieder beginnen zu fühlen, beginnt unser inneres Kind wieder an das Gute auch in anderen zu glauben.

Wir lieben wieder.

Und mit unserer Liebe können wir auch ihnen dabei helfen, ein wenig zu heilen.

Indem wir auch sie glatt streichen. Ein Kreislauf der Liebe entsteht.

Das Leben hinterlässt Spuren.

Nicht nur Menschen zerknittern uns.

Dinge geschehen.

Wir werden verletzt.

Geliebte Menschen sterben oder verlassen uns.

Wir werden verletzt.

Das ist Leben.

Es ist Fallen und Aufstehen.

Wir gehen anders als wir gekommen sind.

Wir erfahren Schmerz.

Wir erfahren Liebe.

Wir sind hier, um zu lernen, die Verbindung zu dem, was war, als wir geboren wurden, wieder zu finden.

Reine Liebe.

Bedingungslose Liebe.

Zu uns und allem was ist.

Und der Weg dorthin führt nach innen.

Es kann ein steiniger Weg sein.

Wenn du in eine Familie hineingeboren wurdest, die keine Liebe mehr fühlen kann, bist du eine starke Seele.

Du hast zuvor viele Leben gelebt und nun ist die Herausforderung grösser.

Aber du bist stark genug, die Liebe zu finden.

Sie ist in dir.

Du musst die Verbindung zu dir selbst wiederherstellen.

Ganz egal, wie andere dich behandeln.

Je schwieriger dies ist, umso grösser ist deine Liebe.

Aber leider können wir den Bezug zu ihr vollständig verlieren.

Dann tappen wir im Dunkeln.

Aber das Licht ist da.

Verschüttet.

Leben heisst graben.

Bis die ersten Strahlen durchscheinen.

Dann wird es leichter.

Manchmal graben wir 80 Jahre.

Manchmal nur 45.

Manchmal reichen 30 Jahre.

Besser wir fangen heute damit an.

Egal wie alt wir sind.

Es ist nie zu spät.

Quelle Artikel und Titelbild: https://de.quora.com/Was-ist-Leben?topAns=1477743763539331

(https://de.quora.com/profile/Jess-32)