Hochbegabungen von Kindern 

Heute können die Begabungen von Kindern mit Intelligenztest gemessen werden.

„In der Zeit vom 3. bis zum 6. Lebensjahr verfügt das Gehirn des Menschen über eine besonders hohe
Formbarkeit. In dieser Zeit werden prägende neuronale Netze angelegt, die das ganze Leben lang wirksam
bleiben. Nutzt man diese Zeit nicht, so entwickeln sich einige Anlagen nicht mehr optimal.“ (Prof. Dr. Preiß)

Anzeichen für eine Hochbegabung bei Kleinkindern

Hier finden sich häufig für Eltern recht gut erkennbare Anzeichen, die auf eine höhere Begabung bzw. Hochbegabung hindeuten können. Achten Sie bei Ihrem Kind doch einmal darauf, ob Sie einige der folgenden Eigenschaften beobachten können. Diese könnten ein wichtiger Hinweis auf eine höhere Begabung oder mögliche Hochbegabung sein:

  • Ihr Kind überspringt ganze Entwicklungsphasen: Es lernt überdurchschnittlich früh zu laufen und überspringt häufig Entwicklungsschrie, wie z. B. das Krabbeln.
  • Auffälliges Sprachverhalten: Ihr Kind beginnt früh zu sprechen und bildet schnell ganze Sätze und verfügt früh über einen großen Wortschatz.
  • Sofortiger Blickkontakt und frühe Augen-Hand-Koordination: Ihr Kind zeigt frühzeitig ein großes Interesse an seiner Umgebung.
  • Sehr gutes Gedächtnis und auffällig gute Beobachtungsgabe
  • Frühes Interesse an Zahlen und Buchstaben sowie an Symbolen und Zeichen
  • Besondere Sensibilität kann ebenfalls auf eine Hochbegabung hindeuten.
  • Ihr Kind stellt viele, viele Fragen zu nicht altersentsprechenden Themen: Das Kind hinterfragt viel und gibt sich mit Entscheidungen nicht einfach zufrieden. Gleichzeig verblü es mit seinen
  • Fragestellungen und seinem Wissensdurst.
  • Ihr Kind sucht Kontakt zu Älteren: Es spielt und unterhält sich lieber mit Erwachsenen und/oder älteren Kindern als mit Gleichaltrigen.
  • Frühes selbstständiges Erlernen von Rechnen, Schreiben oder Lesen.

Anzeichen für eine Hochbegabung bei älteren Kindern

Auch bei etwas älteren Kindern lassen sich Anzeichen erkennen, die auf eine Hochbegabung deuten. Im Kindergarten und in der Schule deuten folgende Verhaltensweisen auf eine mögliche Hochbegabung: Kinder mit einer Hochbegabung entwickeln bereits sehr früh weit überdurchschnittliche Fähigkeiten.

  • Sie zeigen nachhaltiges Interesse in den unterschiedlichsten Bereichen.
  • Den gleichaltrigen Kindern sind sie weit voraus.
  • Klagen häufig über Langeweile
  • Arbeitsverweigerung bis hin zu Freude über schwierige Aufgaben
  • Ungewöhnliche Lösungsstrategien
  • Kompliziertes Denken
  • Mangel an Sozialkontakten zu Gleichaltrigen (Orientierung an deutlich Älteren)
  • Die Hochbegabung kann den logisch-mathematischen Bereich, den sprachlichen Bereich, den sportlichen
  • Bereich den musikalischen Bereich oder den sozialen Bereich betreffen. Einige hochbegabte Kinder zeigen in mehr als einem Bereich besondere Fähigkeiten.

Werden die Bedürfnisse von Kindern mit einer Hochbegabung über längere Zeit nicht wahrgenommen oder nicht ihren Bedürfnissen entsprechend gefördert, kann dies Probleme mit sich bringen.

  • So können diese Kinder zum Beispiel im sozialen Umgang Verhaltensauffälligkeiten entwickeln, da sie die in ihnen schlummernden Fähigkeiten nicht enthalten können.
  • Deshalb sollten sie Kindern mit einer Hochbegabung so viel lesen, fragen und experimentieren lassen, wie es ihren Bedürfnissen entspricht.
  • Zeigen hochbegabte Kinder im Kindergarten oder in der Schule Verhaltensauffälligkeiten, fühlen sie sich meist unterfordert und/oder nicht akzeptiert. Schauen Sie sich diesbezüglich einfach mal den Fernsehbeitrag von RTL-WEST, der über Kinder aus dem Begabtenzentrum berichtet. (RTL-FERNSEHBEITRAG)

Anzeichen von Hochbegabung und Merkmale hochbegabter Kinder

Wird bei einem Kind die Hochbegabung nicht erkannt, entsteht schnell ein falscher Eindruck von dem Kind, weil bestimmte Verhaltensweisen der Kinder falsch interpretiert werden (nach Marn R. Textor):

  • Hochbegabte Kinder, die ihre Erzieherin mit Fragen löchern, gelten schnell als „Quälgeister“.
  • Hochbegabte Kinder, die aufgrund ihrer großen Kreativität immer wieder ganz originelle und unkonventionelle Ideen und Vorschläge haben, bringen das „Programm“ der Erwachsenen durcheinander und werden deshalb als unbequem und schwierig eingestuft.
  • Hochbegabte Kinder, die andere Kinder „vor den Kopf stoßen“, weil sie bei „diesem Babykram“ nicht mehr mitspielen wollen oder weil sie alles besser wissen, gelten schnell als arrogant und werden dann von den anderen „geschrien“.
  • Hochbegabte Kinder, die sich im Spiel mit anderen Kindern mangels adäquater Anforderungen langweilen, haben o das Gefühl, daß sie in keine Gruppe richtig hineinpassen, ziehen sich zurück und fühlen sich einsam.
  • Hochbegabte Kinder, die immer wieder als erste auf die Fragen der Erzieher/innen antworten, gelten schnell als vorlaut und neunmalklug.
  • Hochbegabte Kinder, die außergewöhnliche Interessen haben und sich auf irgendwelchen Gebieten schon ein „Spezialwissen“ angeeignet haben, werden von anderen Menschen belächelt, geneckt oder gar verspottet.
  • Hochbegabte Kinder, die immer wieder das Gespräch mit Erwachsenen suchen, gelten schnell als sozial unreif.
  • Hochbegabte Kinder, die aufgrund ihrer kognitiven Fähigkeiten viel schneller als andere die Gefahren erkennen, die z. B. mit Klettern verbunden sind und sich deshalb nicht so weit empor wagen, werden leicht als ängstlich und ungeschickt beurteilt.
  • Kinder, die aufgrund ihrer Hochbegabung bereits vor Beginn einer Tätigkeit – z. B. dem Malen eines bestimmten Bildes – erkannt haben, daß sie mangels motorischer Kompetenz niemals das umsetzen können, was sie sich geistig vorstellen, und deshalb die Tätigkeit verweigern, gelten schnell als unmotiviert und desinteressiert, als feinmotorisch unterentwickelt oder als sich verweigernde „Trotzköpfe“.
  • Hochbegabte Kinder, die bereits die Konfliktspirale durchschaut haben und sich deshalb zurückziehen, bevor es zur körperlichen Auseinandersetzung kommt, werden bald als wenig durchsetzungsfähig charakterisiert.

Textquelle: https://www.begabtenzentrum.de/hochbegabung.html